Wirtschaft

"Jetzt kaufen": Sorge vor leeren Regalen zu Weihnachten

In zwei Monaten wird das Land in der Weihnachts-Euphorie versinken. Angesichts der Energiekrise könnte heuer aber alles ganz anders kommen.

Die hohen Kosten für Strom und Gas bereiten nicht nur privaten Haushalten, sondern auch den Unternehmen viele Probleme. Viele müssen sich einschränken und Temperaturen in den Betrieben reduzieren. Jetzt müssen auch schon erste Geschäfte im Land ihre Öffnungszeiten um 30 Minuten oder sogar eine Stunde herunterreduzieren.

Handelsverband-Chef: "Mitarbeiter wollen keine Maskenpflicht"

Bis vor etwa einer Woche war die Thematik der Corona-Pandemie deutlich in den Hintergrund gerückt. Erst am Sonntag, kurz nach der Bekanntgabe der Ergebnisse bei der Präsidentschafts-Wahl hat die Grüne Klubobfrau Sigi Maurer mit einem Masken-Comeback aufhorchen lassen. Doch wie steht eigentlich der Handel dazu?

"Nach drei Jahren Coronakrise ist die Bevölkerung mündig genug, um freiwillig zu entscheiden, wann und wo man sich schützen möchte", findet der Geschäftsführer des Handelsverband Rainer Will im Interview mit "Heute" (siehe Video oben). Bei einer Wiedereinführung der Maske drohte ein großer Umsatzrückgang, da Konsumenten wieder vermehrt auf Online-Shopping setzen würden, so Will. Auch seitens der Mitarbeiter hätte es wenig Verständnis für die Maßnahme gegeben, sie warnten vor einer massiven Kündigungswelle. "Die Mitarbeiter brauchen keine Verordnung von oben", so der Handels-Experte.

Handelsverbands-Chef Rainer Will erklärt im "Heute"-Talk, warum es seiner Meinung nach keine Maskenpflicht mehr brauche.
Handelsverbands-Chef Rainer Will erklärt im "Heute"-Talk, warum es seiner Meinung nach keine Maskenpflicht mehr brauche.
Sabine Hertel

Kürzere Öffnungszeiten? "Ja, definitiv"

Wie geht der Handel mit der Energiekrise um? "Schon im Sommer haben die Geschäfte mit den Shoppingcentern einen Pakt beschlossen, um Energie zu sparen", schildert Will. Konkret gehe es etwa um Belüftung oder Beleuchtung. Auf die Frage, ob kürzere Öffnungszeiten ein Thema sein, antwortet der Handels-Experte mit einem kurzen "Ja, definitiv". Seiner Meinung nach sollten Shoppingcenter gegen 18.30-19 Uhr schließen, "bis 21 Uhr braucht niemand offen halten, es kostet nur Geld und Energie", so Will.

70% aller Händler befürchten Engpässe bis Weihnachten

Auch Engpässe seinen für den Handel in letzter Zeit zu einem ernsten Thema geworden. "70 Prozent aller Händler im Land geben an, dass bis Weihnachten Engpässe drohen", so die nüchterne Erkenntnis des Geschäftsführers. Hintergrund seien die Ausläufer der Zero-Covid-Strategie in Asien. So würden etwa 40 Prozent weniger Schiffe den international wichtigen Hafen in Shanghai verlassen als vor Corona.

Daher rät Will, mit den Weihnachtseinkäufen nicht bis zum Dezember zu warten: "Wenn man was einkaufen möchte, wo man nicht bei Modell und Marke flexibel ist, dann macht es Sinn, es eher jetzt zu tun und nicht bis kurz vor Dezember zu warten."

Will rät, markenspezifische Produkte jetzt schon zu kaufen und nicht bis in den Dezember hinein zu warten.
Will rät, markenspezifische Produkte jetzt schon zu kaufen und nicht bis in den Dezember hinein zu warten.
Sabine Hertel

Prinzipiell seien die größten Preissprünge im Handel dort zu verzeichnen, wo aus weit entfernten Gebieten importiert wird. "Alles was weiter weg importiert wird, ist teurer", schildert Will. Bio-Lebensmittel aus Österreich seien beispielsweise nur moderat angestiegen, im Modehandel sind die Preise sogar inflationsdämpfend, weil dieser keine Marktmacht habe, erklärt der Handels-Experte.

Befürchtet der Handel einen Umsatz-Rückgang in der Weihnachtszeit? Laut Will nicht unbedingt, man erwarte ein ähnliches Niveau wie immer. "Wir gehen nicht vom wirtschaftlichen Suizidplan, also Lockdown, aus", so die Prognose. Die Teuerungskrise führe aber dazu, dass die Bevölkerung weniger Geld in der Börse habe. Im Lockdown hätten die Menschen zwar mehr Geld gehabt, doch damals habe es weniger Möglichkeiten gegeben, es auch auszugeben.

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